Der “Fleischatlas”, herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt in Texten und Grafiken die globalen Zusammenhänge der Fleischerzeugung. Daten und Fakten sprechen für sich bzw. gegen Fleischkonsum und der damit zusammenhängende Ausbeutung. Die komplette Publikation als PDF.

Fleischkonsum in einem Leben in Deutschland

 

Der Fleischatlas 2013 erzeugt ein Medienecho: Die Tageschau berichtet, ein Hörbeitrag fasst einiges Zusammen, was wir schon lange Wissen und spätestens seit We Feed the World gesehen haben oder weniger berühmte Filmchen, die viel Zeug in Zusammenhang bringen. Doch für Einige ist es immer noch eine Überraschung, dass “deutsche Schweine den Regenwald bedrohen” oder der Export von Hühnerflügeln afrikanisch Märkte und Landwirte kaputt macht. Es berichten so unterschiedliche Blätter wie die FR mit “Verhängnisvolle Vorliebe für Fleisch“, telepolis mit “Die Gier ist stärker als der Zweifel” und die WIWO mit einer Bildstrecke zu “Fünf Fakten aus dem Fleischatlas 2013“, die dort anfängt, wo alles endet, in der Wurst.

Auch Würstel sind aus Fleisch und Fleisch ist totes Tier und dies friest den Regenwald während es bis zum gewaltsamen Tod sein Dasein in einem Schweine-KZ fristet.
Auch Würstel sind aus Fleisch und Fleisch sind tote Tiere, die während sie bis zum gewaltsamen Tod ihr Dasein in einem Schweine-KZ fristen und dabei Kraftfutter fressen, für dessen Produktion der Regenwald geholzt wird und eine Menge Menschen ausgebeutet werden.

Brand Coding / Captcha This!

“Advertisers have figured out the ideal way to help marketers force marketing communications down the throats of unsuspecting browsers…” via fluffylinks

 

“Describe this brand with any words”

is another “interesting indicator of how much brands are radicated in our culture…” Matteo Moretti

more on adage.

 

Branded ist ein modernes Märchen, in dem reale Phänomene und Mechanismen des Markensystems verarbeitet werden, teils in wortwörtlich monströsen Metaphern. Zugrunde liegt eine fundamentale Branding-Kritik:

“It’s all the Brands, it’s the System, it’s an occupation […] It used to be that Brands were formed from peoples desires. Now it is the people that are formed according to the desires of the brands” spricht der Held.

Er sieht wie Brand-Images die Welt und das Bewusstsein der Menschen kolonialisieren – sie schaffen Sehnsüchte und beeinflussen das Handeln jedes einzelnen Menschen und sie lenken den kulturellen Drift.

Nicht einzelne Marken werden kritisiert, sondern das Paradigma Branding und die Kraft mit der es individuelle und kollektive Vorstellungen etabliert. Aus dem massenhaften Wahrnehmen, Nachahmen und Weitergeben von Markenbotschaften und -Bildern steigen Monster hervor.

Der Trick des Helden besteht darin diese Monster dazu zu bringen sich gegenseitig zu zerfleischen. Dies passiert im Luftraum über den Köpfen der Konsumenten, wo die Monster ein Eigenleben zu führen scheinen, doch geschaffen und genährt werden die Monster durch die unzähligen Marken-Kommunikationen und durch die Handlungen der Konsumenten, die diese reproduzieren. Erst wenn diese durch ihr Verhalten den Marken-Botschaften folgen, erwachsen die Marken-Monster. Sie sind abhängig von den Menschen, die sie ernähren.

Die Konstruktion in zwei Ebenen, am Boden die Menschen und ihre Kommunikationen, und über den Köpfen die Monster, die von ihnen geschaffen werden, hat parallelen zum Image-Modell* von Alexander Hatzhold und mir. In diesem sind es die “Images”, die wie Wolken im Himmel schweben.

Sie werden geschaffen, wenn ähnliche Artikulationen (Bilder, Botschaften, Gesten, etc.) einer Marke im Netzwerk der Kommunikationen massenhaft reproduziert werden und sich darin stabilisieren. Dann entsteht eine Image Wolke, auf die ein jeder die vielfach wahrgenommenen Eigenschaften einer Marke quasi projiziert – und es erscheint so als gäbe es da draußen ein gefestigtes Image, dem jeder die Eigenschaften zuschreiben kann, von denen er weiss, dass die viele sie kennen (da sie ja vielfach zu sehen sind). All dies kann hier nur angerissen werden. Die Grafiken bedürften einer Erklärung, aber auch ohne eine solche mögen sie ein Ahnung geben.

Als Film ist Branded irritierend, weil er recht wild die Mittel mehrerer Genres vermischt und gleichzeitig versucht Hollywood-artige Unterhaltung zu liefern, was nicht ganz gelingt, da die hohen Produktionsstandards von Hollywood-Knallern nicht erreicht werden. Vor allem aber liefert sich “Branded” der Kritik aus, weil die besagte Vermischung Erwartungen und Lesegewohnheiten bricht.

Mich stört all dies nicht. Ich fand das wilde und wirre Durcheinander anregend und die nicht ganz perfekten, aber treffenden Bilder und Effekte in ihrem zusammenwirken originell. Branded ist als ernstes Comic zu lesen, nicht als komische Satire. Im Comic ist alles möglich. Es darf überzeichnet werden und dennoch kann sich alles sich auf einer ernsthaften Basis bewegen ohne notwendigerweise lustig sein zu müssen.

Vor allem aber kenne ich keinen Spielfilm der unsere Brave New Brand World so treffend als ein destruktives System darstellt, als eine systemische Verschwörung. Vor allem aber kenne ich keinen Spielfilm der unsere Brave New Brand World so treffend als ein destruktives System darstellt, als eine systemische Verschwörung. Logorama ist dagegen nur ein harmloser wenn auch exzellent gemachter Gimmick. Während William Gibson’s Roman Mustererkennung ebenfalls eine hypersensible Heldin als Markengenie präsentiert und mit ihr eine spannende Geschichte erzählt, die aber weniger Branding-Realität von heute auf den Punkt bringt. Branded zielt auf Muster der alten Massenmedien ab. Doch so bleibt noch Platz für eine zweite Folge, in der Branding mit und in Social Media und Big Data spielt, was man ohnehin noch nicht so richtig zu fassen kriegt.

Der gewalttätige Aufstand gegen die Protagonisten des Systems am Ende des Films entspricht der klassischen Dramaturgie, doch eigentlich wäre es ausreichend, wenn die Menschen Marken nicht mehr wichtig nähmen und ihnen einfach nicht mehr folgten. Den Marken-Monstern würde ebenso wie unseren Image-Wolken die Luft ausgehen. Wie schlaffe Luftballons würden sie zu Boden sinken und mit den schwindenden Erinnerungen in den Köpfen der Menschen verrotten. Der Film hingegen setzt mehr auf Muster tradierter Helden-Geschichten, derer sich auch die Marken gerne bedienen, und spielt auf der Klaviatur des “Spektakels”, dessen Herrschaft er damit stärkt. Aber wer möchte schon ein Ende wie ein stilles dahinschwinden haben? Ich. Denn ein spektakulärer Kampf erzeugt nur wieder neue Monster / Images.

* aus dem nie vollendeten Buch “De-Branding”

Grafiken: Nadja Belg

Wenn es darum geht das Klima zu retten positionieren sich Politiker und Unternehmen gerne weit vorne und konkurrieren so mit Aktivisten (und andren Stimmen). Ein interessantes Beispiel liefert mal wieder eine Suche auf google, wo unter den Top-Anzeigen Siemens mit der Kampagnenplattform campact.de konkurriert.

Wer sich wie positionieren will (und die Mittel dafür hat), zeigt sich wenn die Suchwörter variiert werden. Desertec passt natürlich in die Wüste und damit zum Suchwort “doha”.

Die Anzeige unter der simplen Suche nur nach “Klimagipfel” (ohne Zusätze wie “2012” oder “doha”) wollte (und konnte) sich nur Siemens leisten.

So viel zum Wettbewerb um Sichtbarkeit.

Die Fakten schauen ganz anders aus.Treibhausgas-Emissionen steigen munter weiter” titelt telepolis und verweist auf die aktuelle Statistik des Global Carbon Project “CO2Budget 2012“. Hanno Böck hält die Klimakonferenzen gar für “Nicht nur nutzlos, sondern schädlich“, weil  “sie simulieren, dass man sich mit dem Problem beschäftigt. Ein Neuanfang würde den Raum öffnen, um ernsthafte Lösungsansätze zu diskutieren. Ein solcher könnte sein, die 500 Milliarden Dollar an Subventionen, welche die fossile Energieindustrie jährlich erhält, sofort und ersatzlos zu streichen.”

The Yes Men need Money

to found the revolution respectively their new movie. Have some money? go and give it (via Kickstarter).

But what is a revolution without dancing? (thanks for the hint, Pedro)

A revolution without dancing is not a revolution worth having.
If there won’t be dancing at the revolution, I’m not coming.
Emma Goldman

Obama vs. Romney = Pepsi vs. Coke


Great artwork from the current issue of the Adbusters Magazine visualizing that the differences between the two candidates are not as big as it might appear. In ignoring two major threats they actually converge, according to Noam Chomsky.

“warum regt sich da eigentlich niemand drüber auf?”
fragt Frau K. (danke für den Hinweis).
Ich verstehe das auch nicht. Selbst der Google Watch-Blog findet alles ganz normal. Lediglich dem Stern ist’s eine schnippische Bemerkung wert “Welche Leistung bislang immer nur David Hasselhoff für sich beansprucht hat, schreibt sich jetzt Google auf die Fahne. In seinem heutigen Doodle reißt die Suchmaschine die Mauer ein.”

Google = Freiheit und Friede, deshalb dürfen sie auch irgendwie die Mauer eingerissen haben, egal ob es google damals schon gab oder eben nur das Logo schon mal den Mauerstürmern geholfen hat. Naja, Gandhi war ja auch schon für Apple. Oder umgekehrt?

Der trägt doch glatt ein iPad unterm Arm.

Hier findet sich eine Sammlung aller Wiedervereinigungs-Doodles.

Fauler Apfel

Ich möchte endlich meinen Fair-Trade Computer!

Update:
It might not be fair trade, but at least a bit more ecological: The computer of iameco
“… the PC is the first of its class to receive the EU Ecolabel. Producing about 70% less CO2 than conventional computers and made of a majority of recyclable materials” writes Morgana Matus on inhabitat.com.
Iameco Green Computers Have a Lesson or Two for Apple” is the title of the article by Mark Smith on triplepundit.com. I think we need again make pressure on Apple, like in the campaign “green my apple”
green my apple

The challenge remains to produce it also in fair ways, which might be hard, “because the supply chains are huge” as Tom Foremski writes in zdnet in his article “Who will be the first “Fair Trade” tech company? Moving beyond “green”…

DIY Apple / FB is getting me

found on the facebook board of  ‏أساحبىs, a guy or a group of people from Kairo that produces jokes and publishes them on their site and on FB. I don’t get the jokes and automatic translation doesn’t help much, but i like the rough anarchic style. (@Ernesto: thanks for the link)

Slowly facebook is getting me, as if i keep getting more and more links to interesting stuff or conversations published on that platform. Also it is tempting to use the ubiquitous like-button (much less effort than writing a blog post and still it is a way to store and publish things). But i don’t like it. I made an account only to get a feeling how it works for professional reasons (i am into interaction design and web communication). And after having heard the excellent speach of Eben Moglen at re:publica Why Freedom of Thought Requires Free Media and Why Free Media Require Free Technology“, i wanted to delete my FB account right away (i didn’t) and just use a fake account for my professional interest. But an account with a fake name and without “real” interaction does not provide the same experience. Let’s try the alternatives. I really like the basic idea of Zurker (it’s in closed beta > let me know, if you want an invitation): it is supposed to be owned by its users, but the interaction in the small world of Zurker is necessarily kind of lame compared with FB and Zurker is missing “social features”, which can be embedded elsewhere on the web). Let’s try diaspora and eventually friendica (but this one seems to need some nerdy efforts). Twitter is more interesting, but somehow a inner resistance keeps me from using it really (i don’t want to publish continuously all the little things i find interesting). For collecting and sharing links in more structured way i use diigo and i like it (thanks to the very useful browser plugins). Yes I WILL delete my FB account, but first need to do some research … and find a new setup of connected tools for personal knowledge management and publishing (sounds like work !-)

At least i am blogging again, also thanks to Sascha Lobo, who brought it to the point: we need more self-governed territory. And theoretically a network of blogs using good old hyperlinks and decentralized services like pingbacks and feeds would eventually be sufficient to create social networks.

@textinstagram is a parody of Instagram, which make one thing even clearer than it was before: Instagram does not matter.

which reminds of unphotographable (“a text account of pictures missed” / thank you Daniela for this association), which made me think of the Descriptive Camera™ by Matt Richardson.

The Descriptive Camera works a lot like a regular camera—point it at subject and press the shutter button to capture the scene. However, instead of producing an image, this prototype outputs a text description of the scene.

descriptive-camera-600px

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