ist das Essay von Howard Gossage betitelt, in dem er auf pointierte Art und Weise gegen Außenwerbung argumentiert. Dabei war Gossage keineswegs gegen Werbung im Allgemeinen. Im Gegenteil, er war selbst Werber. Doch Außenwerbung ist seiner Meinung nach visuelle Umweltverschmutzung, da es unmöglich ist ihr auszuweichen. Im TV kann ich zappen oder ausschalten. In einer Zeitung weiterblätter oder sie erst gar nicht kaufen. Außerdem, so argumentiert er, hätte Außenwerbung kein Medium, das von der Außenwerbung profitiert, oder, das gar nur durch diese Form der Werbung zu Stande käme. Während Zeitungen und Fernsehen ohne Werbung gar nicht existieren würden (zumindest nicht im gegenwärtigen System und in ihrer aktuellen Ausgestaltung). Dadurch erzeugt Werbung einen Mehrwert. Wie gesagt, Goosage ist nicht gegen Werbung und sicherlich auch kein Antikapitalist.

Aussenwerbung Sema 2

Also weg mit der Außenwerbung oder es so wie die Japaner machen: Plakate bestehen hauptsächlich aus einem gigantischen Sematag oder genauer gesagt QR-Codes bestehen. Erst wenn ich meine Handy-Kamera darauf richte erhalte ich die Botschaft bzw. den Link. Natürlich sind nur einige wenige Plakate dort so, aber nehmen wir mal an alle Plakate dürften gar nicht anders sein. Würde zwar absurd aussehen, wenn die Stadt zur Sematag-Landschaft würde, aber die Freiheit der Wahl wäre zumindest wieder einigermaßen hergestellt. Und wir hätten eine maschinenlesbare Stadt anstatt eine lesbare Maschinenstadt. Meine Maschine könnte das alles schön lesen und nach meinen Präferenzen filtern. Also ich ginge mit meinem always-on-rundum-Sematag-Scanner auf der Mütze durch die Stadt und ab und an macht mich mein iPone darauf aufmerksam, daß es da etwas nach meinem Geschmack gibt. Cool. Doch eigentlich hätte ich’s lieber gleich, wie in Sao Paolo und könnte selbst mit offenen Augen durch die Stadt gehen ohne den Codes des Konsums permanent ausgesetzt zu sein.

Mein Dank gilt Fabio, der mich durch seinen Kommentar zum Sao-Paolo-Posting auf Gossage gebracht hat und mir außerdem Fotos von den japanischen Sematag-Plakaten geschickt hat. Grazie Fabio!

2 Responses to “„How to Look at Billboards“”

  1. […] Eine maschinenlesbare Stadt: […]

  2. on 07 Jan 2010 at 7:45 pm Kris Krois

    https://www.adbusters.org/blogs/new_aesthetic/ctrl_alt_delete.html

    http://www.publicadcampaign.com/

    http://illegalbillboards.org/

    http://www.illegalsigns.ca/

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