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Von Steuerparadiesen haben wir schon gehört, doch welches Ausmaß und welche strategische Rolle diese spielen, ist wohl den wenigsten bewusst. Die Aktion loophole4all.com möchte das Ändern. Über diese Site ist es angeblich jedem möglich für nur 99 cent die Identität einer Offshore-Firma zu kaufen, um dann über selbige Geschäfte abzuwickeln. Wie das alles funktionieren soll, ist mir nicht klar – soll es wahrscheinlich auch gar nicht. Doch eine Suche im zur Verfügung gestellten Firmenverzeichnis enthüllt: unzählige bekannte und weniger Bekannte Unternehmen befinden sich dort. Auf der Doc-Seite findet man dort die Hintergrundinformationen und interviews mit Experten, die das Geschäft rund um die Steuerparadiese und dessen Auswirkungen erklären.

Die Aktion stammt von Paolo Cirio und hat bereits einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, u.a. wird sie auf Fast Company besprochen, unter dem Titel “200,000 Caymans Corporations Hacked For Art Project“. Cirio hat die Firmeninformationen wohl eher gescraped als irgendwelche Server gehackt zu haben, aber das spielt keine Rolle, ebenso wenig wie die Frage ob das nun Kunst ist oder Aktivismus, der unter dem rechtlichen Schutz der Freiheit der Kunst operiert.

“The Offshore world is the biggest force for shifting wealth and power from poor to rich in history… It harms the big wealthy nations too, even those that have turned themselves into tax havens.”from Treasure Islands by Nicholas Shaxson.

Bemerkenswert an der Aktion, dass hier nicht nur Aufmerksamkeit erzeugt wird, sondern auch eine Menge ernsthafte Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Gefunden auf Nerdcore.

Dazu passt der Artikel „Steuerklasse Doppelnull“ aus der SZ vom 18.2.2013, in dem die Schwierigkeiten der G20 beschrieben werden, die legalen Steuerfluchstrategien der global operierenden Unternehmen einzuschränken. In der Infobox wird knapp erklärt, wie die Konstruktion über Steueroasen funktioniert.

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